Die 7 fundamentalen Bewegungsmuster: Der Schlüssel zu mehr Beweglichkeit im Alltag

Lesedauer: 6 Minuten

Bewegung ist Leben – und je natürlicher diese Bewegung ist, desto besser für unseren Körper. Aber was genau macht eine Bewegung "natürlich"? Die Antwort liegt in den 7 fundamentalen Bewegungsmustern, die die Grundlage für praktisch jede Aktivität in unserem Alltag bilden. In diesem Artikel erkläre ich dir, was diese Bewegungsmuster sind, warum sie besonders ab 50 so wichtig sind und wie du sie gezielt trainieren kannst.

Bild von die 7 fundamentalen Bewegungsmuster

Die 7 fundamentalen Bewegungsmuster

Warum die 7 Bewegungsmuster so wichtig sind

Stell dir vor, du möchtest:

  • Vom Sofa aufstehen

  • Eine Einkaufstasche tragen

  • Mit den Enkelkindern spielen

  • Dich im Bett umdrehen

  • Etwas aus einem hohen Regal nehmen

Bei all diesen alltäglichen Aktivitäten nutzt du die fundamentalen Bewegungsmuster. Sie sind die "Bausteine" jeder Bewegung. Je besser wir sie beherrschen, desto leichter fallen uns diese täglichen Aktivitäten und desto länger bleiben wir mobil und selbständig.

Die 7 Bewegungsmuster im Detail

1. Squat (Kniebeuge)

Im Alltag: Aufstehen vom Stuhl, Toilettengang, in die Hocke gehen

  • Stärkt die Bein- und Gesässmuskulatur

  • Verbessert das Gleichgewicht

  • Macht dich fit für alle Situationen, in denen du aufstehen oder dich hinsetzen musst

  • Unterstützt die Koordination zwischen beweglichen Extremitäten und stabilem Rumpf

2. Hinge (Hüftbeuge)

Im Alltag: Bücken, etwas vom Boden aufheben, Gartenarbeit

  • Schont deinen Rücken beim Heben

  • Stärkt die hintere Muskelkette

  • Besonders wichtig für rückenschonendes Arbeiten

  • Hilft dir, die Wirbelsäule neutral zu halten, während du Dinge aufhebst

3. Lunge (Ausfallschritt)

Im Alltag: Gehen, Treppen steigen, über Hindernisse steigen

  • Verbessert dein Gleichgewicht

  • Stärkt die Beine einzeln

  • Macht dich sicherer beim Gehen und auf Treppen

  • Trainiert die Stabilität auf einem Bein – wichtig für sicheres Gehen

4. Push (Drücken)

Im Alltag: Etwas in ein hohes Regal stellen, eine Tür aufdrücken, sich vom Boden hochdrücken

  • Stärkt Schultern und Arme

  • Verbessert die Haltung

  • Hilfreich bei Überkopfarbeiten

  • Ermöglicht es dir, dich selbst aufzufangen oder hochzudrücken

5. Pull (Ziehen)

Im Alltag: Eine Schublade öffnen, einen Pullover anziehen, etwas zu sich heranziehen

  • Kräftigt den Rücken

  • Verbessert die Haltung

  • Wichtig für viele Haushaltstätigkeiten

  • Beugt der "Rundrücken-Haltung" vor, die im Alter häufiger wird

6. Brace (Rumpfspannung)

Im Alltag: Die Basis für jede stabile Bewegung

Während einige Trainer bei den fundamentalen Bewegungsmustern von Rotation oder Twist sprechen, setze ich bewusst den Fokus auf Brace – die Aktivierung und Stabilität der Körpermitte. Warum? Weil ein starker, stabiler Core das Fundament für alle Bewegungen ist, auch für Rotationen wie beim Tennis oder Golf.

Die Rumpfspannung:

  • Schützt deinen Rücken bei allen Bewegungen

  • Verbessert deine Haltung nachhaltig

  • Gibt dir Stabilität im Alltag

  • Reduziert das Risiko von Rückenverletzungen

  • Ermöglicht sichere und kontrollierte Rotationsbewegungen

Ein stabiler Core ist wie das Fundament eines Hauses – ohne dieses Fundament können auch die anderen Bewegungsmuster nicht optimal funktionieren.

7. Locomotion (Fortbewegung)

Im Alltag: Gehen, Spazieren, Treppensteigen

  • Steigert deine Ausdauer

  • Verbessert die Koordination

  • Hält dich mobil und unabhängig

  • Trainiert die Zusammenarbeit aller anderen Bewegungsmuster

Warum gerade ab 50 das Training dieser Muster so wichtig ist

Mit zunehmendem Alter verlieren wir natürlicherweise an Muskelkraft und Beweglichkeit – wenn wir nichts dagegen tun. Das Besondere an den fundamentalen Bewegungsmustern: Sie sind die Basis für ein selbständiges, aktives Leben. Wenn diese Muster gut funktionieren, können wir:

  • Länger selbständig bleiben

  • Das Sturzrisiko reduzieren

  • Alltagsaktivitäten leichter bewältigen

  • Rückenschmerzen vorbeugen

  • Mehr Energie im Alltag haben

So kannst du die Bewegungsmuster trainieren

Der grosse Vorteil dieser Bewegungsmuster ist ihre Vielseitigkeit. Jedes Muster kann auf verschiedenen Schwierigkeitsstufen trainiert werden:

  1. Starte sanft: Beginne mit einfachen Variationen, die du gut kontrollieren kannst. Die Qualität der Bewegung ist wichtiger als die Anzahl der Wiederholungen.

  2. Fokussiere auf die Technik: Achte besonders auf:

    • Kontrollierte, langsame Bewegungen

    • Stabile Körpermitte

    • Bewusstes Atmen

    • Neutrale Wirbelsäule

  3. Steigere dich langsam: Erhöhe schrittweise die Anforderungen, wenn du dich sicher fühlst. Jedes Bewegungsmuster bietet verschiedene Variationen für jedes Fitness-Level.

  4. Bleib regelmässig dran: Kurze, regelmässige Übungseinheiten sind effektiver als seltene, lange Trainings. Schon 20-30 Minuten können einen grossen Unterschied machen.

Fazit: Der Weg zu mehr Beweglichkeit im Alltag

Die 7 fundamentalen Bewegungsmuster sind der Schlüssel zu einem aktiven, selbständigen Leben – besonders ab 50. Das Besondere daran? Du trainierst genau die Bewegungen, die du täglich brauchst. Keine komplizierten Geräte, keine stundenlangen Workouts – nur natürliche, effektive Bewegungen, die dich im Alltag weiterbringen.

Das Beste daran? Jeder kann diese Bewegungsmuster trainieren, unabhängig vom aktuellen Fitnesslevel. Mit den richtigen Übungen, die auf deinem Niveau aufbauen, kannst du die Muster effektiv trainieren – und das in kurzen, regelmässigen Einheiten, die sich gut in deinen Alltag integrieren lassen.

Möchtest du mehr darüber erfahren, wie du die 7 Bewegungsmuster gezielt trainieren kannst? Vereinbare ein kostenloses Erstgespräch mit mir. Gemeinsam finden wir heraus, wie du mit funktionalem Training deine Beweglichkeit und Kraft verbessern kannst.

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